US-herz - mobbelchen mit joachim

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Moderator: j.schöbel

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joachim
Beiträge: 1
Registriert: So Dez 04, 2016 4:16 pm

US-herz - mobbelchen mit joachim

Beitrag von joachim »

hallo liebes kardio-team,
ich habe ein US von unserer katze mobbelchen machen lassen. mein thema ist, das ich den US nicht verstehen/ beurteilen kann und wie ich damit umgehen soll bzw. die verfahrensweise in der behandlung der katze, um bei dem jetzigen zustand zumindest keine verschlechterung zu erreichen. ich hänge den US nachfolgend an und bitte um einen kommentar.
herzliche grüße
joachim
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.Ultraschall - Herz vom 30.11.2016 – mobbelchen
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AUSKULTATION: Herztöne ausreichend gut hörbar, Rhythmus regelmässig, teilweise Galopp, systolisches Herzgeräusch III/VI, am lautesten über der linken Thoraxhälfte hörbar, Atmung obB
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ECHOKARDIOGRAPHIE: subjektive Befunde: gute Globalfunktion, linksventikuläres Myokard mgr. Konzentrisch hypertrophiert, weitere Dimensionen obB.
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LV-Studie:
erste Spalte Messwert, in Klammern Rerenzwert, ++++++ Wert Babenhausen
IVSd………………0,65 cm……(0,30-0,60)++++0,55/0,51/0,41
LVIDd…………….1,1 cm……..(1.08-2,14)++++1,3/1,37/1,17
LVFWd……………0,65 cm……(0,25-0,60)++++0,55/0,45//0,45
IVSs………………0,85 cm…….(0,40-0,90)++++0,58/0,72/0,72
LVIDs…………….0,6 cm……...(0,40-1,12)++++0,93/0,76/0,34
LVFWs……………0,9 cm……..(0,43-0,98)++++0,69/0,75/0,82
FS…………………45 %.............(40-67 %)+++++29/45/71
LA abs……………1,2 cm………(0,70-1,70)
LA:Ao…………….1,3………….<1,5
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ULTRASCHALLBEFUND:gute Globalfunktion, linksventrikuläres Myokard mgr. Konzentrisch hypertrophiert, weitere Dimensionen obB. Ggr. Mitralklappeninsuffizienz,
Verwirbelungen im linksventrikulären Ausflußtrakt, Aortenflussgeschwindigkeit ggr. erhöht (v max. 3,5 m/s), Flussgeschwindigkeit im rechtsvertikulären Ausflusstrakt ggr. erhöht (v max 1,84 m/s, DRVOTO), restriktives Einstromprofil über die Mitralklappe , weitere Geschwindigkeiten über AV- und Seminularklappen soweit beurteilbar obB.
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Diagnose: LV-Myokardhypertrophie  DDs obstruktive hypertrophe Kardiomyopathie (oHCM), sekundäre Hypertrophie (systemische Hypertonie: renal, Hyperthyerose), Zustand post Myokarditis, diastolische Dysfunktion.
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BEURTEILUNG: Ursachen für die sekundäre linksventrikuläre Myokardenhypertrophie (s.o.) sollten über eine Laboruntersuchung ausgeschlossen werden, wenn nicht bereits erfolgt. Der systemische Blutdruck sollte gemessen werden. Mobbels Erkrankung scheint derzeit noch gut kompensiert. Um eine Dekompensation zu erkennen, soll Familie Nelle bei Mobbel regelmäßig (1x wöchentlich) die Ruhe-Atemfrequenz bestimmen (soll < 35 Atemzüge/Min.), keine „pumpende“ Atmung  Thoraxerguss?). Eine echokardiographische Kontrolle sollte bei Mobbel in ca. 6 bis 12 Monaten (je nach Veränderung im Vergleich zum Befund von der TK Babenhausen) erfolgen.
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Vom Tierhalter wurde ergänzt nach dem Vorliegen des US: Jeweils 3 Werte der TK Babenausen vom 23.9.2014; mit ++++ gekennzeichnet. Die Werte der Laboruntersuchung IDEXX vom 5.11.2016, in Klammern der Referenzwert:
T4 (0,8-4,7)……….1,7………die SDÜ wird seit 2014 behandelt
Harnstoff (16-38)…41……….wird homöopathisch behandelt
Kreatinin (<1,9)…..2,7……….wird mit SUC-therapie von HEEL behandelt
Fruktosamin (190-365)…..212
Blutdruck 6/2016…..120………...1/2016…..140
Herzfrequenz/Puls …120/130 ….Zu Hause ohne Stress, also Ruhephase
Kardio
Beiträge: 162
Registriert: Di Jul 02, 2013 9:00 am

Re: US-herz - mobbelchen mit joachim

Beitrag von Kardio »

Hallo,

Leider können wir im Rahmen dieses Forums keine Ultraschallbefunde bewerten.

Wie es jedoch aus diesem Befund herauszulesen ist, leidet Ihre Katze an einer konzentrischen Hypertrophie, d.h. einer Verdickung des Herzmuskels. Wichtige Ultraschallwerte zur Beurteilung der Wanddicke sind IVSd (Dicke der Kammerscheidewand während der Entspannungsphase des Herzens) und LVFWd (Dicke der freien Wand der linken Hauptkammer während der Entspannungsphase). Um eine sekundäre Verdickung des Herzmuskels auszuschließen, sollte man, wie es die Kollegen geraten haben, weitere Erkrankungen wie systemischen Bluthochdruck oder eine Schilddrüsenüberfunktion abklären.

Nach derzeitiger Studienlage wird allgemein bei Katzen mit HCM ohne klinische Symptome und ohne deutliche Vergrößerung des linken Vorhofs noch keine Therapie gestartet. Jedoch kann trotzdem nur der behandelnde Tierarzt entscheiden, ob bei Ihrer Katze eine Therapie notwendig ist, da nur er alle Untersuchungsbefunde kennt. Es sollten regelmäßig Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden, um Verschlechterungen frühzeitig zu erkennen.

Weitere Informationen zu diesem Erkrankungsbild bei der Katze finden Sie auch auf unserer Homepage:
http://www.tierkardiologie.lmu.de/besit ... athie.html

Mit freundlichen Grüßen
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
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