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Tierkardiologie LMU • Jana Saluki 10 J, extrem schwankende Herzfrequenz
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Jana Saluki 10 J, extrem schwankende Herzfrequenz

Verfasst: Fr Okt 03, 2014 1:07 pm
von root
Hallo,

ich habe eine Salukihündin(Zucht-3Würfe), 1o Jahre alt, regelmässig geschallt durchs CC, das letzte Mal 8/13 infolge der Studie in MUC, immer alles ok, leichte Mitralklappeninsuffizienz beim letzten Schall mit knapp 9.
Seit ca einem halben Jahr ab und zu Schwanken, deswegen Check, EKG zeigt Extrasystolen und Herzfrequenzen stark schwankend zwischen 30 und 200 :(
natürlich machen wir nen Schall nächste Woche.....
Gründe???? Zweifle an meiner Zucht!!!!!
LG Sabine Horn

Re: Jana Saluki 10 J, extrem schwankende Herzfrequenz

Verfasst: Sa Okt 04, 2014 10:02 am
von LMang
Liebe Frau Horn,

es tut mir sehr leid zu hören, dass es Jana nicht gut geht. Generell können Symptome wie Schwanken und Schwäche auch durch extrakardiale Probleme (wie beispielsweise neurologische Erkrankungen, metabolische oder hormonelle Störungen, etc.) verursacht werden. Nun berichten Sie, dass bereits ein EKG geschrieben und auch als auffällig befundet wurde.
Aus kardialer Sicht können sowohl strukturelle Herzerkrankungen, als auch eine Manifestation von Arrhythmien (sowohl Überleitungsstörungen, die zu einer langsamen Herzfrequenz führen - sogenannte Bradyarrhythmien, als auch Extrasystolen aus Haupt- oder Vorkammern, die bei gehäuftem Auftreten zu sehr schnellen Herzfrequenzen - sogenannten Tachyarrhythmien - führen können) für plötzliche Zusammenbrüche/Schwanken verantwortlich sein.

Anhand eines 24-Stunden-EKGs kann zuerst einmal das Vorliegen von Rhythmusstörungen abgeklärt und die Art der Arrhythmie näher bestimmt werden.
Liegen Extrasystolen vor, kann man anhand der Morphologie deren Ursprung bestimmen (aus Vor- oder Hauptkammern stammend, poly- oder monomorph) und Häufigkeit und Geschwindigkeit, mit der sie in den Herzrhythmus einfallen, beurteilen.
Mit Hilfe der über 24 Stunden ermittelten Ergebnisse kann dann eine Aussage bezüglich der Malignität, und damit Therapiebedürftigkeit der Rhythmusstörungen getroffen werden.

Daher ist neben einer Ultraschalluntersuchung generell die Durchführung eines 24-Stunden-EKGs dringend empfehlenswert, falls dies noch nicht durchgeführt wurde.

Sollten bei Jana tatsächlich Rhythmusstörungen in Form von (Ventrikulären) Extrasystolen vorliegen, muss dies nicht zwangsläufig auf eine genetische Ursache zurückzuführen sein. Generell können ventrikuläre Extrasystolen beim Hund auch durch systemische Ursachen (wie beispielsweise orthopädischer oder viszeraler Schmerz, Entzündung, etc.) ausgelöst werden. Differentialdiagnostisch kommen auch akute Erkrankungen des Herzmuskels in Frage, die zu Zellschädigung/-untergang führen und auf diese Art und Weise Rhythmusstörungen auslösen.
Eine weitere Abklärung sollte deshalb eine echokardiographische Untersuchung beinhalten, um mögliche strukturelle Veränderungen des Herzmuskels zu erfassen (z.B. tumoröser Prozess, Herzmuskelentzündung). Im Ultraschall können Hinweise auf diese Erkrankungen vorhanden sein; eine Untersuchung ohne besonderen Befund schließt allerdings das Vorliegen einer infiltrativen Neoplasie oder einer vorangegangenen Myokarditis nicht aus.
Eine Untersuchung der kardialen Biomarker cTNI (kardiales Troponin I) und NT-proBNP kann weitere Hinweise liefern, da diese Marker bei Herzmuskelschädigung vermehrt ausgeschüttet werden.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen. Durch weitere Untersuchungen wird man Schritt für Schritt herausfinden können, welche Problematik bei Jana vorliegt.

Ich wünsche Ihnen und Jana alles Gute!