Allgemeine Frage

Hier bieten wir momentan Hilfe bei Ihren kardiologischen Fällen an

Moderator: j.schöbel

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Dennis
Beiträge: 1
Registriert: Do Okt 30, 2014 1:59 pm

Allgemeine Frage

Beitrag von Dennis »

Hallo,

ich weiss dieses Forum ist eigentlich für Herzkrankheiten gedacht, dennoch hoffe ich das mir jemand helfen kann.

Also folgendes:

Wir besitzen einen Labrador-Riesenschnauzer, der jetzt 1 Jahr alt ist (kastriert). Wir hatten anfangs schon leichte Problemchen mit Ihm, er hatte würmer ( da der vorbesitzer keinen Wert drauf lag, ihn zu entwurmen) was aber an sich bei Welpen normal ist, dann fing er an immer Durchfall zuhaben und stellten das Futter 2-3 um, bis wir auf ein Getreidefreiesfutter (Plantinum) umstiegen seitdem hat er keinen Durchfall mehr gehabt, der Kot stinkt zwar, aber mein Gott. Dann hatte er zeitweise Ausschlag, dies wurde mit antibiotika bekämpft. Nun war eine Zeitlang ruhe und alles war gut, bis er in seine Geschlechtsreifephase kam, die extrem war, Makieren hier, Makieren dort, zuhause Wolfsruf (anfangs nur abends, dann ständig) Da ich mich grad in den Studiumprüfungen befand war es schon sehr lästig, aber ist ja ein normales Verhalten, da dies aber schon so ausgeprägt war wurde er mit 11 Monaten Kastriert, es ist für ihn ja auch nicht schön, den drang zuhaben aber nicht zu können.

Aber jetzt haben wir das schlimmste Problem, er fing an sich ständig an der Schnauze zukratzen und an der Wand, Teppich , Sofa usw. zureiben. Wir gingen also zum Tierarzt und der stellte ohne Probe Demdodex Milben fest. Was ich schon sehr komisch finde, den meines erachtens müsste man diese nur unter einem Mikroskop erkennen. Er bekam also Cortison und Amoxival Vet 400 mg. Das kratzen hörte auf, aber er konnte seinen Urin ablass nicht mehr kontrollieren (Wirkung des Cortisons).  Also haben wir beim Tierarzt angerufen und nochmal gefragt, ob es am Cortison liegt und warum man uns das nicht mal sagte, die Nachfrage wurde bestätigt und sie bedauerten es uns das nicht mitgeteilt zuhaben ( Ok wir sind alles Menschen und man kann es mal vergessen).

Nun sind wir jede woche dort zur kontrolle und um Tabletten abholen. Aber seit 2 Tagen fing er an sich wieder zukratzen ,da das Cortison langsam seine Wirkung verliert (nach 2  1/2 Wochen).

Jetzt habe ich mich selber mal über diese Milben erkundigt und fand herraus, das sie nur mit bestimmten Mitteln zubekämpfen sind und das sie durch eine Immunschwäche erst ausgebrochen sind bzw. sich vermehren konnten.

Da stellt sich mir die Frage , wenn der Hund schon eine Immunschwäche hat oder hatte, warum gibt man ihm dann Cortison, was das Immunsystem noch zusätzlich schwächt und warum gibt man ihm Antibotika ( Amoxival Vet) was garkeine Wirkung gegen Demodex Milben hat, besonders weil es ja nicht mal geprüft wurde, ob es die überhaupt sind.

Da es wieder schlimmer wird mit dem Kratzen, wollen wir heute Abend wieder zum TA fahren, doch ich weiss jetzt schon , das man ihm wieder Cortison spritzt und das wars.

Daher meine Frage an Sie, was ich tun soll? TA wechsel?  oder macht der TA alles richtig?

Vielen dank und nochmals entschuldigung das ich es hier rein schreiben
p.holler
Beiträge: 390
Registriert: Mo Aug 01, 2011 9:03 am

Re: Allgemeine Frage

Beitrag von p.holler »

Hallo,
bitten haben Sie Verständnis dafür, dass ohne die genauen Befunde, bzw. das Tier untersucht zu haben, keine finale Einschätzung vorgenommen werden kann.

Generell ist es so, dass ein Demodex-Befall zumeist mittels eines Hautgeschabsels, eines Trichogramms oder einer Biopsie diagnostiziert wird.  Je nach dem entsprechenden Befund kann dann die Therapie optimiert werden - vor allem da auch noch andere Differentialdiagnosen, die übermäßigen Juckreiz auslösen können, abgeklärt werden. Unter anderem ist hier auch eine genaue Fütterungsanamnese wichtig. Die Therapie wird dann bei einer Demodikose um spezielle Antiparasitika aufgebaut.
Eine Immunsuppression kann ein begünstigender Faktor sein, jedoch können auch "gesunde" Patienten von der Demodex Milbe befallen werden.

Die optimale Therapie orientiert sich, wie oben erwähnt, an den genauen Befunden - bei Unklarheiten bietet sich ein Gespräch mit Ihrem behandelnden Tierarzt an. So können die Beweggründe für die durchgeführte Therapie dargestellt werden.
Falls nicht alle Unklarheiten im Rahmen dieses Gesprächs ausgeräumt werden können, dann besteht die Möglichkeit einer Zweitmeinung bei einem dermatologischen Spezialisten.

Wir wünschen viel Erfolg und dass das Jucken baldigst aufhört!
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
[font=Verdana]Diplomate ACVIM Cardiology
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
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