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Re: Meine Katze Scready mit hypertropher restriktiver KMP im Endstadium

Verfasst: Sa Sep 07, 2019 2:29 pm
von j.friederich
Guten Tag,

eine vollständige neurologische Untersuchung beinhaltet nicht nur die Untersuchung des Pupillarreflexes, sondern eine Untersuchung aller Gehirnnerven und verschiedenen peripheren Reflexen, sowie den Haltungs-und Stellreaktionen. Die Untersuchung wird im Wachzustand durchgeführt und es ist keine Narkose nötig. Erst wenn dort Auffälligkeiten auftreten, wie zum Beispiel verzögerte oder fehlende Reflexe, wäre ein MRT ein weiterer diagnostischer Schritt.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Katze weiterhin alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen,
Jana Friederich
Tierkardiologie München

Re: Meine Katze Scready mit hypertropher restriktiver KMP im Endstadium

Verfasst: Mi Nov 27, 2019 2:48 pm
von Bianka
Liebe Frau Friedrich,

inzwischen einige Updates und damit verbunden wieder neue Fragen.

* Die Reflexe bzw. Haltungs- und Stellreaktionen haben so weit allesamt noch ganz gut funktioniert, so dass der TA hier epilptieforme Erkrankungen eher ausschloß (wobei sie bei manch "Übungen" meiner Meinung nach teils schon etwas verzögert reagierte). Er bezog sich auch auf das, was auch Sie bereits erwähnten: Einen epileptischen Anfall würde man auch vornweg (wie auch danach) durch Verhaltungsänderugen feststellen. Diese liegen aber def. nicht vor. Ihre "Anfälle" wirken auf mich eher wie Schwächeanfälle: Sie legt sich einfach kurz hin, als wie wenn sie "zusammensacken" würde ... - bleibt so ein Weilchen, meist nur wenige 3-5 Minuten, liegen und steht danach auf, als wäre nichts gewesen. Da ein MRT in ihrem Krankheitszustand eh nicht in Frage kommt, nehme ich dies nun "einfach mal so hin".

Was mich derzeit mehr besorgt:
Ihr Gang ansich wird immer unsicherer und wackeliger, als hätte sie einfach kaum noch Kraft zu laufen ... - sie schwankt manchmal regelrecht, allerdings immer nur mit der Hinterhand. Auf der anderen Seite jedoch kriegt sie es noch immer wunderbar hin, auf Tische und sogar Schränke hochzuspringen. Im gesamten jedoch muss man sagen, dass sie die meiste Zeit inzwischen nur noch schläft und sich eh kaum noch groß bewegt. Ist das eine bekannnte "Nebenwirkung" der Erkrankung oder gar der Medikamente oder gar eine Art Muskelschwäche wegen zu wenig Bewegung / Aktivität? Wo und wie kann ich dies einordnen? Kann was dagegen getan werden?

Zudem gibt es neue kardiologische Untersuchungsergebnisse:
* pos. Blutdruckkurve im Normbereich
* im hochgradig vergrößerten linken Atrium nach wie vor zum Glück KEIN Thrombus, aber ganz diskrete Spuren von Smoke
* linkes Atrium hat sich weiterhin vergrößert: bisher lagen wir bei 3,0, nun ein LA:AO = 3,5 (trotzdem zeigten sich keine gespreizten Pulmoalvenen)
* Blutkontrolle / Nierenparameter: leider ein fortschreitender Anstieg des CREA-Wertes, zuletzt 1,8mg/dl, nun 2,5 mg/dl

gewünschte Anpassung der Medikation :
morgens: 1/4 Tbl. Atenolol + 1/2 Tbl. Torasemid (UpCard 0,75mg) + neu dazu: 1/4 Tbl. je nach Verträglichkeit dazu
mittags: 2ml Lactulose (da sie leider dank der Entwässerung zu sehr hartem Kot / Verstopfungen neigt)
abends: 1/2 Tbl. Fortekor 2,5mg + 1/4 Tbl. Clopidogrel + 1/2 Tbl. Torasemid

Mit der Erhöhung der Torasemid-Gabe soll ich kritisch umgehen und Scready dafür alternativ Nierendiätfutter geben - sprich je nachdem wie gut sie es frißt, soll die Torasemid-Gabe auf bis zu 1/4 Tbl. tgl. zusätzlich erhöht werden.

Leider frißt sie dieses Futter nicht gerne (RC Renal bisher ausprobiert) ... - mit dem RC Aging+12 etwas gemischt geht es ...! Zum Glück jedoch hat sie - im Gegensatz zum Frühjahr - seit der Zusatzgabe von Vitamin B recht guten Hunger (viele kleine Portionen, da auf einmal max. 1-2 Eßlöffel gefressen werden können. Frißt sie mal mehr, erbricht sie es zudem auch recht oft). Nichts desto trotz baut sie neuerdings ab: Von ca. 4,5 kg sind wir inzwischen bei 4,2kg angekommen ... - und sie sieht auch leider im Lendenbereich etwas "eingefallen" aus ...! Woran liegt dies?

Kurzum: Ich wäre Ihnen wieder mal mit einer Zweitmeinung sehr dankbar. Sollte ich noch irgendetwas für sie tun können, um ihre Lebensqualität noch etwas aufrecht zu erhalten, so möchte ich nichts unversucht lassen (auch wenn ich mir trauriger, belastender Weise dessen bewußt bin, dass inzwischen jeder gewonene Tag ein 6-er im Lotto ist!)

Im Voraus wieder von Herzen vielen lieben Dank für Ihre Unterstützung.

Viele Grüße,
Ihre Bianka

Re: Meine Katze Scready mit hypertropher restriktiver KMP im Endstadium

Verfasst: Do Nov 28, 2019 11:38 am
von j.friederich
Guten Tag,

bei Tieren mit einer weit vorangeschrittenen chronischen Herzerkrankung kann es zu einer sogenannten kardialen Kachexie kommen. Hierbei kommt es zu einem Abbau von Fett und Muskulatur und der Körper mobilisiert dadurch sozusagen seine "Reserven". Dadurch könnte die von Ihnen beschriebene eingefallene Flanke erklärt werden.
Desweiteren kann es bei einer chronischen Herzerkrankung aufgrund langanhaltender Entwässerungstherapie zu einer Hypokaliämie (zu niedriger Kaliumwert im Blut) kommen, was ebenfalls zu einer Schwächesymptomatik führen kann. Deshalb wird dazu geraten, den Kaliumwert im Blut zu kontrollieren und gegebenenfalls Kalium oral zu substituieren.

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Katze Scready weiterhin alles Gute!

Re: Meine Katze Scready mit hypertropher restriktiver KMP im Endstadium

Verfasst: Do Nov 28, 2019 2:05 pm
von Bianka
Liebe Frau Friedrich,

herzlichen Dank für die rasche Antwort.

Kalium supplementieren wir schon seit einem 1/2 Jahr. Ihr aktueller Wert liegt damit nun bei knapp 4, soll aber laut TA gerne noch gut bis über 4 kommen, so dass ich die Supplementierung die letzten Tage dementsprechend etwas erhöht habe. Vit. B wird übrigens auch schon seit Monaten supplementiert (1/3 Kps. Vitamin B Komplex ratiopharm pro Tag)

Die kardiale Kachexie liegt in der Tat sehr nahe. Doch was kann dagegen getan werden? Wie kann ich sie hier - Herz- und Nierenverträglich - auffüttern???

Erneut allerbesten Dank für Ihre Unterstützung!

Viele Grüße,
Bianka

Re: Meine Katze Scready mit hypertropher restriktiver KMP im Endstadium

Verfasst: Fr Nov 29, 2019 12:40 pm
von j.friederich
Guten Tag,

falls eine kardiale Kachexie auftritt, ist es wichtig, die Tiere überhaupt wieder zum Fressen zu animieren. Dazu können hochkalorische Futtermittel wie z.B. Hill a/d oder Recovery Liquid von Royal Canin verwendet werden. Eventuell kann die aktuelle Therapie auch nach Ermessen des behandelnden Tierarztes durch eine appetitanregende Therapie ergänzt werden. Sollte Ihre Katze wieder anfangen so fressen, kann wieder auf eine Nierendiät umgestellt werden.

Re: Meine Katze Scready mit hypertropher restriktiver KMP im Endstadium

Verfasst: Do Dez 05, 2019 10:06 am
von Bianka
Liebe Frau Friederich,

fressen tut sie ja zum Glück noch recht gerne, wenngleich auch nur wenig pro Mahlzeit, dafür aber mit 5-6 Portionen pro Tag, so dass wir auf ihre eigentliche Futtermenge kommen (allerdings mag sie das RC Renal nicht wirklich gerne, so dass ich dieses mit dem RC Senior vermische, bzw. nun auch das Hill's k/d ausprobiert habe, welches sie zum Glück recht gerne frißt). Ich vermute irgendwie eher, dass sie das Futter einfach nicht mehr richtig verwerten kann!?!

Zudem habe ich mich parallel nochmals in das Thema Kalium eingelesen und mußte mit Entsetzen feststellen, dass vielerlei Symtome eines Kaliummangels auch auf Scready zutreffen: Die schon in vorherigen Threads erwähnten Krämpfe (Zuckungen), Zittern oder leichte Schüttelanfälle (wobei diese seit Kaliumsupplementation besser geworden sind), die Schwäche und wie mir vorkommt nun auch der Muskelschwund, leichte Atemprobleme (manchmal hörbares Schnaufen/Atmen, sicherlich aber auch durch ihre HCM/RCM bedingt), ihre Neigung zu Verstopfungen, die Lethargie und v.a. auch ihr wackeliger, unsicherer Gang (v.a. in den Hinterläufen).

Und immerhin erwähnte unser Kardiologe ja bereits, dass ihr Wert von 3,9 auf jeden Fall auf über 4 gehen sollte!

Hierbei habe ich nun aber folgendes Problem: Welche Menge noch mehr zufüttern?

Bisher bekam sie das Tumil-K zweimal täglich mit 1/4 Teelöffel Pulver (0,65 g) pro 4,5 kg Körpergewicht in das Futter gemischt, was je 0,65 g Pulver 468 mg Kaliumgluconat (Potassium Gluconate 2 mEq.) entspricht. Um wie viel darf kann und soll ich diese Menge erhöhen? Ich möchte ja auch andersrum jegliche Überdosierung vermeiden (Hperkalämie wäre ja genauso ein Drama), finde aber keinerlei Mengenangaben bzw. sagte mein Kardiologe hierzu schlicht "halt ein bischen mehr als vorher", was mir ehrlich gesagt ein wenig zu vage ist!

Ich hoffe, Sie können mir auch hier wieder weiterhelfen!

Im Voraus allerherzlichsten Dank!

Ihre Bianka

Re: Meine Katze Scready mit hypertropher restriktiver KMP im Endstadium

Verfasst: Mo Dez 09, 2019 4:49 pm
von j.friederich
Guten Tag,

dass der Appetit erhalten ist, ist ein gutes Zeichen. Dass Ihre Katze trotz guter Futteraufnahme jedoch an Gewicht verliert, kann auf eine beginnende kardiale Kachexie hindeuten, da der Körper beginnt, Muskulatur und Fettreserven zu nutzen.

Bei der von Ihnen beschriebenen Dosierung des Tumil-K handelt es sich um die Standarddosierung für Katzen. Diese Doseriung sollte jedoch 2x täglich gegeben werden.
Alternativ kann auf das Kaliumglukonat-Präparat von Albrecht umgestiegen werden.
Hierbei lautet die Dosierung 1 Messlöffel pro 4 kg Körpergewicht 2x täglich. Da bei diesem Präparat 1 Messlöffel 468mg Kaliumglukonat enthält, ist eine Dosisanpassung meistens einfacher als bei der Verwendung von Tumil-K (wobei ein 1/4 Messlöffel 468mg Kaliumglukonat enthält).
Eine Dosisanpassung sollte abhängig vom Kaliumwert mit Ihrem behandelnden Tierarzt besprochen werden.

Re: Meine Katze Scready mit hypertropher restriktiver KMP im Endstadium

Verfasst: Di Dez 10, 2019 4:34 pm
von Bianka
Liebe Frau Friederich,

mit der Standard-Dosierung des Tumil-K komme ich gut zurande, da ich eh auch alles mit der Feinwaage abwiege. Das Tumil-K habe ich deswegen im Gegensatz zu dem Präparat von Albrecht gewählt, da es kein Phosphor enthält. Möchte daher auch gerne hierbei bleiben (gerade auch wegen ihrer erhöhten Nierenwerte).

Leider kann mir eben KEIN TA sagen, wieviel ich vorerst MEHR als die 2 x tgl. 468mg Kaliumglukonat zufüttern soll, damit wir den Wert von 3,9 auf gut über 4 bekommen. Im Januar sollte ich schlicht nochmals zwecks Blutbild in die Klinik, auch wegen der erhöhten Nierenwerte und natürlich dem Kalium. Eine genaue Angabe, wie viel ich jedoch MEHR zufüttern kann und darf, konnte man mir nicht sagen (es hieß:"Ein bischen mehr!" Doch was ist "ein bischen mehr"?). Gibt es hier keine Erfahrungswerte, wenn man eben von der Standarddosierung abweichen muss? Dies war ehrlich gesagt meine Hoffnung bei Ihnen ... - nach dem Motto: "Geben Sie 4 Wochen lang anstelle 2 x 0,65 g tgl. z.B. 2 x 0,75g und lassen dann nochmals den Wert messen!"

Gebe die Hoffnung noch nicht auf, dass Sie mir hier vielleicht doch etwas nähere Dosisangaben /-empfehlungen machen können ...!

Herzlichst,
Ihre Bianka

Re: Meine Katze Scready mit hypertropher restriktiver KMP im Endstadium

Verfasst: Do Dez 12, 2019 7:20 am
von j.friederich
Guten Tag,

ich kann Ihre Sorgen sehr gut verstehen!
Da ich die Befunde Ihrer Katze jedoch nicht selbst erhoben habe, darf ich Ihnen leider auch keine genaue Aussage über eine mögliche Dosisanpassung geben. Prinzipiell kann jedoch gesagt werden, dass eine Überdosierung des Kaliums und demzufolge eine Hyperkaliämie bei gleichzeitiger Entwässerungstherapie (wodurch vermehrt Kalium ausgeschieden wird) nahezu unmöglich ist. Daher sollten Sie das von Ihnen bereits vorgeschlagene Schema mit Ihrem behandelnden Tierarzt absprechen und gegebenenfalls durchführen.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen nun etwas weiter helfen.

Re: Meine Katze Scready mit hypertropher restriktiver KMP im Endstadium

Verfasst: Mi Aug 05, 2020 1:50 pm
von Bianka
Liebe Frau Fiedrich,

viele Hürden haben wir, auch dank Ihrer Unterstützung, bisher immer wieder gut gemeistert. Nun leider steht die nächste große, vielleicht trauriger Weise letzte Hürde an, bei der ich dringend wieder um Ihren Rat bitte:

Aufgrund folgender Symptome bin ich vor gut 2 Wochen zu meinem Haustierarzt:
* dicker, angespannter Blähbauch
* sehr sehr träge, wollte eigentlich nur schlafen, ging nur ab und an mal raus (v.a. wegen Pieseln und / oder um den nächsten Schlafplatz aufzusuchen) ... - man sah ihr eindeutig an, dass es ihr nicht gut geht
* sehr oft der "Blick ins Leere", wie in sich gekehrt, geistesabwesend (was uns Tierbesitzern oben drauf am meisten Angst macht ...)
* leichtes Niesen
* mäkeliges Fressen

klinischer Befund:
* Abhören des Herzens: einige, vermehrte ventrikuläre Extrazystolen zu hören
* Röntgen: leider sehr viele Schattierungen im gesamten Brustkorb rund um das eh schon viel zu große Herz und im Bauchbereich eher wie Luft erscheinende Aufblähungen rund um die Organe (Magengröße selbst ok, Darm war zwar sehr voll, erschien aber nicht geweitet oder dergleichen, so dass man hätte eine Verstopfung vermuten können)
* Blutbild:
Niere:zu den eh schon etwas erhöhten Nierenwerten nun auch wieder weitere leicht erhöhte Werte: CREA (2,4 mg/dl - Referenz: 0,9-2,3), Harnstoff-N (42 mg/dl - Referenz: 16-38), SDMA (EIA): 21 µg/dl - Referenz: 0-14 - Natrium, Chlorid und Kalium jedoch zum Glück alle im Normbereich (das v.a. so wichtige Kalium: 4,4 mmol/l - Referenz: 3,3 - 5,8)
Pankreas: 4 µg/l, was somit im erhöhten Bereich liegt, Pankreatitis also möglich ... - Glucose lag jedoch im Normbereich bei 78 mg/dl - Referenz: 63-140

Alle weiteren Blutbildwerte waren im Normbereich, keine weiteren Auffälligkeiten.

Diagnose:
* Pleuralerguss
* Ursache des Blähbauches - Vermutung: eher durch falsche/unregelmäßige / zu tiefe schwere ("Schnapp-"? - mir sichtlich nie aufgefallen...) Atmung, eher nicht durch Verdauungsprobleme (mit denen wir ja auch immer wieder zu Kämpfen hatten und aber mit Laktulose recht gut in den Griff bekommen haben)

Therapie:
* Nach tel. Rücksprache mit Dr. Hüttig (Kardiologie Reutlingen, wo wir immer Stammgast waren, bis ich Scready wie gesagt leider nicht mehr die langen Fahrten zumuten konnte) Erhöhung der UpCard-Dosis auf 3 x tgl. 1/2 Tbl.
* unterstützende Begleittherapie: anstelle Laktulose (da Nebenwirkung Blähbauch) nun Colactiv (almapharm, zur Anregung des Kotabsatzes) und astorin Almazyme h.a. (almapharm, zum Ausgleich bei unzureichender Verdauung und exokriner Pankreasinsuffizienz), um sie mit ihren Verdauungsproblemen nicht zusätzlich zu belasten sowie Engystol und Euphorbium, um sie - falls doch leichter Infekt - wegen des Niesens - zu entlasten

Gesagt, getan ... - alles brav in die Tat umgesetzt. Donnerstags waren wir beim Doc, im Laufe des Sonntags zeigten sich dann zum Glück erste Verbesserungen: Sie war wieder "lebendiger", wirkte wacher (ganz klar an ihrem nun wieder aufmerksamen Blick zu erkennen) und nahm auch wieder mehr am Leben teil (in ihrem noch möglichen Rahmen), fras auch wieder recht gut ... - doch dieser angespannte dicke Blähbauch blieb!!!

Die Nachkontrolle gestern, nach 2 Wochen Abwarten ob der Wirkung des UpCards, nahm mir dann dennoch jegliche Hoffnung:
Der Pleuralerguss scheint sich eher verschlimmert und ausgedehnt zu haben (Zitat meiner Ärztin: Man sieht nun leider nicht mal mehr die Abgrenzungen zum Herzen) und auch die Luftansammlungen im gesamten aufgeblähten Bauchbereich waren nach wie vor deutlich zu sehen, dieses Mal auch mit wenig und unauffälligem Kot im Darm!

Nun stehe ich vor dieser größten schlimmsten Entscheidung überhaupt: Hat hier eine Umstellung bzw. zusätzliche Gabe eines anderen Diuretikums insoweit noch Chancen auf Besserung? Chancen, die nicht nur ihre nächsten Tage evtl. lebenswert machen, sondern auf noch etwas MEHR Zeit hoffen lassen können als nur Tage? Meine TA äußerte sich hierzu recht kritisch - leider habe ich den Namen dieses anderen Diuretikums nicht mehr im Kopf, kann aber wohl im Gegensatz zu Torasemid auch infudiert werden bzw. dann auch zusätzlich oral dazugegeben werden. Die Gefahr der Dehydrierung und Überlastung der Niere wäre hier recht hoch und sie könne mir hierzu leider keine Erfahrungswerte geben, wie erfolgsversprechend und zumutbar dies noch wäre. Sie versucht seit gestern, Dr. Hüttig nochmals zu erreichen, doch leider bisher ohne Erfolg. Daher nun mein verzweifelter Hilfeschrei auch an Sie. Meine Entscheidung ansich ist gefällt, so schwer sie mir auch fällt - jedoch abhängig davon, ob man bei einer Umstellung / Erweiterung der Diuretika noch Hoffnung haben kann (welche Erfahrungswerte liegen Ihnen hierbei vor? Was kann ggf. versucht werden? Welche Risiken? Was ist zu beachten?). Sollte dies alles auch nach Ihren Erfahrungen her keinen wirklich großen Sinn mehr machen, so werde ich sie bald gehen lassen müssen, da ich es ihr nicht antun werde, zu guter Letzt mit einen Atemnot-/Erstickungstodeskampf von uns gehen zu müssen. Viel Zeit bliebe uns dann nicht mehr nach der erschreckenden Röntgennachkontrolle nach nur 2 Wochen!!! Es wird mir zwar sehr schwer fallen, denn Sie wirkt nicht wie eine leidende Katze, die gehen möchte ... - ich achte hier feinfühligst auf jegliches Verhalten, jegliche Gestik, jeglichen Blick von ihr ... - auch ihre Atmung war und ist im Ruhezustand immer im Rahmen um die 25, allerdings atmet sie tief und schwer, das ist nicht "schönzureden", ganz klar ...). Aber wenn ich ihr medikamentös nicht mehr helfen kann, so sehe ich es als meine Pflicht mit meiner Verantwortung ihr gegenüber, sie zu erlösen, bevor sie schmerzlich leidend von uns gehen muss...! Dazu liebe ich sie viel zu sehr und werde auch loslassen können.

Aber: Falls es hier doch noch Chancen und Hoffnung geben dürfte, so möchte ich diese natürlich nutzen!!! Bitte lassen Sie mich daher ganz dringend hierzu Ihre Meinung wissen.

In der Hoffnung auf baldige Antwort bedanke ich mich schon vorab wieder mal für Ihre Unterstützung.

Ihre Bianka