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Tierkardiologie LMU • Hypertrophie
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Hypertrophie

Verfasst: Do Dez 08, 2016 8:13 am
von Heimchen79
Guten Tag,

Ich habe einen jungen Jagdterrier (6 Monate), bei ihm wurde mit vier Monaten ein angeborener Herfehler diagnostiziert.
Die Diagnose per Herzultraschall war:
Deutliche konzentrische Hypertrophie des linken Ventrikels mit Zeichen der Fibrosierung in der Hinterwand und am Septrum.
Unterhalb der Aorta ist ein fibromuskulärer Ring zu sehen.
Im Doppler zeigt sich eine hochgradige Subaortenstenose mit Insuffizienz.
Der Druckgradient ist mit 150mmHg (6m/sec.) als schwer zu bewerten.

Wir sollen ihm täglich 2X 6,25mg Atenolol geben.

Bis vor zwei Tagen verlief das ganze auch recht positiv, man merkte ihm in keinster Weiße etwas an.
Seit zwei Tagen allerdings kam es jetzt schon dreimal vor dass er nach einem kleinen Sprint wenn er spielt für Sekunden bewusstlos umfällt.

Der betreuende Tiearzt meinte man könnte da nichts machen und müsste abwarten.

Meine Frage dazu ist, kann ich da wirklich nichts machen?
Gibt es eine andere Therapie oder hilft da ein Ausdauertraining oder ist es eher schlecht fürs Herz?

Über eine Hilfreiche Antwort von Ihnen würde ich mich sehr freuen.

Mit bestem Gruß

Re: Hypertrophie

Verfasst: Mi Dez 14, 2016 3:50 pm
von s.hertzsch
Guten Tag,

bei einer hochgradigen Subaortenstenose kann es vor allem bei Belastung oder Aufregung zu Ohnmachtsanfällen sog. Synkopen kommen. Diese Synkopen können dabei entweder durch eine für die entsprechende Belastung aufgrund der strukturellen Einengung bedingten unzureichenden Herzauswurfsleistung oder durch Herzrhythmusstörungen bedingt sein. Daher wird bei diesen Patienten häufig eine Therapie mit einem Betablocker wie z.B. Atenolol gestartet. Je nach klinischen Symptomen kann nach Rücksprache mit einem Tierarzt eine Anpassung der Dosis für den jeweiligen Patienten notwendig werden. Alternativ kann bei einigen Patienten mit hochgradiger Subaortenstenose ein interventioneller Kathetereingriff in Betracht gezogen werden, um den Schweregrad der Erkrankung und damit möglicherweise die klinischen Symptome zu verringern. Ob bei Ihrem Hund solch ein Eingriff in Frage kommt, muss der entsprechende Kardiologe entscheiden. Eine Heilung der Erkrankung wird dadurch aber nicht erreicht. Deshalb kann es auch trotz Therapie zu klinischen Symptomen kommen. Daher sollten Situationen, in denen es zum Beispiel bereits zu Ohnmachtsanfällen gekommen ist, soweit wie möglich vermieden werden. Dazu zählen auch übermäßige Belastungen oder der Einsatz im Hundeleistungssport. Normale Aktivitäten und moderate Belastungen können jedoch unter der Voraussetzung, dass Ihr Hund Freude an der Aktivität hat, durchgeführt werden. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass sich der Schweregrad der Erkrankung bis zum vollständigen Auswachsen Ihres Hundes noch weiter verschlechtern kann.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Hertzsch

Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München