Herzwürmer (makro)

Hier bieten wir momentan Hilfe bei Ihren kardiologischen Fällen an

Moderator: j.schöbel

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Meike
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Registriert: Do Mai 04, 2006 11:40 am

Herzwürmer (makro)

Beitrag von Meike »

Hallo!
Ich habe vor ca. 4 Wochen eine 1jährige Hündin aus Spanien adoptiert und nun hat sich herausgestellt dass sie Filarien positiv ist. Und zwar Makrofilarien (anfangs hatte ich gehofft dass es noch nicht so weit ist, aber es schinen doch schon adulte Würmer da zu sein).
Heute nachmittag gehe ich zum Herz-Ultraschall um zu sehen wie groß sie denn nun eigentlich sind.
Klinisch geht es ihr reecht gut, sie ist mir eigentlich nur kardiologisch aufgefallen durch viel heftiges hecheln und hoher herzfrequenz vor allem auch ibn Ruhe und beim Schlafen. Außerdem ermüdet sie sehr schnell beim gassigehen und spielen und kann die Hitze absolut nicht vertragen.
Meine TÄ und ich haben etwas Angst vor der Komplikation der Embolie bei der bekämpfung der adulten Würmer. Nun schlug sie vor einfach über einen langen Zeitraum von etwas einem Jahr immer rigoros die Mikrofilarien zu bekämpfen in der Hoffnung dass dann die adulten Würmer von alleine sterben und vom Körper langsam abgebaut werden können.
Klingt das logsich? kann man so vorgehen? Wie alt werden die Würmer eigentlich ohne Behandlung? ich konnte überall immer nur nachlesen dass sie 6 Monate von Infektion bis Erwachsensein bracuhen. Wielange sie dann persistieren konnte mir keiner sagen.
Auch könnte ich mir vorstellen dass sie in diesem Jahr anfangen sinch in der Unterhaut zu verkapseln, und dann wäre uns auch nicht geholfen? Oder passiert das eher selten? Werden diese verkapselten Würmer eigentlich von dem Mittel gegen adulte Würmer mit abgetötet oder verbleiben die sowoeso?
Sorry, so viele Fragen, aber ich muß den Therapieweg entscheiden und bin total unsicher.
Vielelicht sollte ich auch noch die Co-Infektion mit Babesien erwähnen. Sie ist dadurch sehr anämisch mit erhöhten Eosinophilen, hat aber bereits die erste INjekrtion gegen babesien bekommen.
Ich hoffe sie können mir ein wenig von Ihrer Erfahrung mitteilen dass mir in meiner entscheidung weiterhilft.
Vielen Dank schon mal,
Meike Schaffrinski
Lisa_Keller
Beiträge: 504
Registriert: Fr Jun 17, 2005 8:43 am

Re: Herzwürmer (makro)

Beitrag von Lisa_Keller »

Hallo,
das Therapieregime bei einer Herzwurminfektion/ -erkrankung wird abhängig gemacht von den klinischen Symptomen (Leistungsschwäche, Atemnot, evtl. bei Ihrem Hund mit durch klinische Babesiose verursacht?), dem Ultraschall, dem Lungenröntgen und dem Antigentest. Alle Befunde zusammen genommen wird entweder eine adultizide Therapie 2 x im Abstand von 24 Stunden oder einmalig und dann nochmals nach einem Monat im Abstand von 24 Stunden 2 weitere Male durchgeführt. Adulte Herzwürmer leben 5 Jahre, solange produzieren sie auch Larven. Wenn es Ihrem Hund durch die Herzwürmer tatsächlich schon schlecht geht, sollten sie wahrscheinlich die 2. Therapievariante wählen (1 mal und nach 24 Monaten noch 2 mal), allerdings sollten wie gesagt die anderen Befunde mit in die Entscheidung einbezogen werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller
Dr. Lisa Keller&&Resident Kardiologie&&Team Tierkardiologie LMU
Meike
Beiträge: 3
Registriert: Do Mai 04, 2006 11:40 am

Re: Herzwürmer (makro)

Beitrag von Meike »

Hallo Frau Dr. Keller!
Der Herzultraschall ist absolut negativ ausgefallen!
Sowas! Mein Kardiologe sagt er sieht keine adulten Würmer und dann würde er acuh keine therapieren.
Woher kommt denn dann der positive Makrofilarientest?
Ich freu mich ja über das gute schallergebnis, aber man ist so verwirrt und ratlos.
Vielleicht sollte die Tests nochmal wiederholen lassen bevor ich noch mehr unternehme...
danke aber trotzdem,
herzliche Grüße,
Meike
Lisa_Keller
Beiträge: 504
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Re: Herzwürmer (makro)

Beitrag von Lisa_Keller »

Hallo,
nicht in jedem Fall einer Dirofilariose (Herzwurmerkrankung) sind Würmer in der Lungenarterie im Ultraschall darstellbar, da diese meist weiter hinten in den Lungenarterien sitzen. Nur in einigen Fällen (meist bei höhergradigem Befall) sind sie in der Aufzweigung der Lungenschlagader oder im rechten Herzen darzustellen. Wichtig zur Diagnose eines Herzwurmbefalls ist ein positiver Antigentest. Ist dieser positiv, sind adulte Würmer vorhanden, die auch behandelt werden sollten (vor allem wenn der Hund bereits Symptome zeigt). Sind nur Wurmlarven im Blut gefunden worden, ist der Antigentest jedoch negativ, sollten die Larven differenziert werden um sicher zu gehen, dass es tatsächlich Larven des Herzwurms und nicht anderer Würmer sind. Handelt es sich um andere Wurmarten (Dirofilaria repens, Acantocheylonema reconditum) werden die adulten Würmer nicht behandelt.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller
Dr. Lisa Keller&&Resident Kardiologie&&Team Tierkardiologie LMU
Meike
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Re: Herzwürmer (makro)

Beitrag von Meike »

Hallo!
Hmm, nun verunsichern Sie mich aber wieder.
Der kardiologe hier und auch meine Haustierärztin meinten beide dass sie, wenn keine Würmer vorhanden sind (sichtbnar im Ultraschall) sie darauf auch nicht therapieren würden, dazu wäre die Therapie zu aggressiv und riskant.
deshalb haben wir gestern eine Thrapie (Tabltte Milbenmax) gegen die Mikrofilarien angefangen.
War das nun womöglich ein fehler??? :(
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Gruß, meike Schaffrinski
Lisa_Keller
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Re: Herzwürmer (makro)

Beitrag von Lisa_Keller »

Hallo,
wie gesagt ist der ANTIGENTEST der aussagekräftigste Test. Ist dieser positiv raten wir zur adultiziden Behandlung mit Immiticide (Melarsomin). Wenn im Ultraschall keine Würmer zu sehen sind bedeutet dies nicht, dass keine vorhanden sind.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller
Dr. Lisa Keller&&Resident Kardiologie&&Team Tierkardiologie LMU
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