DCM sichere Diagnose?

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Moderator: j.schöbel

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Shanya
Beiträge: 3
Registriert: Mi Jun 11, 2008 11:25 am

DCM sichere Diagnose?

Beitrag von Shanya »

Hallo,

meine Hündin ist seit einigen Wochen Verhaltensauffällig. Sie war früher sehr ängstlich was sich aber stark gebessert hat. Seit einigen Wochen ist sie extrem ängstlich und schreckhaft, wollte kaum noch raus und freute sich auch weniger. Wirklich Sorgen machte mir der tieftraurige Gesichtsausdruck den sie immer öfter hatte und so habe ich erstmal ein großes Blutbild, Mittelmeercheck, Screening und EEP machen lassen. Da das Blut nicht ordentlich zentrifuigert war, bekam ich nur das Blutbild, das eine deutliche Erhöhung der Thrombozythen zeigte (Wert lag bei knapp 2000).  Da meine Hündin dann auch den Hals verschleimt hatte wurde sie erstmal mit Antibiotika behandelt. Nach ein paar Tagen ging es ihr plötzlich sehr schlecht, sie hustete stark, spuckte dicken Schleim aus und baute völlig ab. Der Tierarzt bemerkte beim nochmaligen Abhören jetzt Herzgeräusche und hat geröngt. Das Röntgenbild zeigte Wasser in der Lunge, ein vergrößertes Herz und verändertes Lungengewebe. Mein Tierarzt zeigte mir dann in einem Buch ein ähnliches Bild das eine DCM im Anfangsstadium zeigte. Sie bekam jetzt erstmal Entwässerungstabletten und nach einigen Tagen ging es ihr schon besser und nun bekommt sie Vetmedin (pimodobendan) in geringer Dosierung. Ein weiteres Röntgenbild und der Herzultraschall soll in drei bis vier Wochen gemacht werden. Ist es wirklich sinnvoll den Herzultraschall erst nach Beginn der Therapie mit Tabletten zu machen? Wie sicher kann die Diagnose  DCM nur anhand des Röntgenbildes sein?

Freundliche Grüße

Bianca
vetimk
Beiträge: 133
Registriert: Fr Feb 27, 2004 6:37 pm

Re: DCM sichere Diagnose?

Beitrag von vetimk »

Hallo,
alle relevanten Informationen zur DCM finden Sie auf unserer Homepage. Grundsätzlich ist es besser, einen Ultraschall ohne Einfluss von Medikamenten zu sehen. Dies ist aber nicht immer möglich, gerade wenn der Patient die Medikamente zum Überleben braucht, was sich leider über das Internet nicht beurteieln läßt. Da schon ein Lungenödem diagnostiziert wurde, würde ich tendentiell eher dazu raten, die Medikamente nicht abzusetzen. Zur Diagnose DCM ist ein Ultraschall aber unumgänglich.
Gruß
Dr. M. Killich
Tierarzt Dr. Markus Killich&&Team der Abteilung f
Shanya
Beiträge: 3
Registriert: Mi Jun 11, 2008 11:25 am

Re: DCM sichere Diagnose?

Beitrag von Shanya »

Danke. Ich hab aber noch ein paar Fragen.

Meine Hündin wurde ja erstmal mit Entwässerungstabletten behandelt und bekommt die Vetmedin ja auch erst seit zwei Tagen, aber ihr Zustand hat sich extrem verbessert, sie ist gerade wieder richtig fit (sie ist auch erst knapp 3 Jahre alt). Ist das typisch, das schon das Entwässern so anschlägt?

Ich würde mir gerne noch eine 2. Meinung einholen. Bekommt man bei dem Herzultraschall eine Auswertung die man ggf. auch einem 2. Tierarzt zeigen könnte? Ich möchte meiner Hündin ungern alle Untersuchungen zweimal zumuten.

Über die Erkrankung DCM und weitere Herzerkrankungen habe ich jede Menge Infos schon gesammelt, aber gibt es auch irgendwo Infos darüber wie man am besten zukünftig mit dem Hund umgeht, was man ggf. beim Füttern beachten müsste, ob man das Immunsystem stärken kann, was darf der Hund noch oder besser was darf er nicht mehr.

Wie finde ich am besten einen guten Tierkardiologen? Gibt es da irgendwo eine Übersicht oder ähnliches?

Meine Hündin hat noch eine Schwester, wäre es ratsam diese auch untersuchen zu lassen vorsorglich und wenn ja sollte man dann die komplette Untersuchung inkl. Herzultraschall zur Vorsorge machen?

Vielen Dank für Ihre Mühe!


Bianca Schmidt
vetimk
Beiträge: 133
Registriert: Fr Feb 27, 2004 6:37 pm

Re: DCM sichere Diagnose?

Beitrag von vetimk »

Hallo,

manche Patienten spechen sehr schnell auf Furosemid an, bei anderen dauert es länger. Bzgl. der mgl. Therapieoptionen ist unsere Homepage auf dem neusten Stand. Je nachdem ob ein Mangel an best. Aminosäuren vorliegt, kann man diese supplementieren. Belasten darf sich ein herzkranker Hund so, wie er es selber mag. Man sollte unserer Meinung nach die Aktivitäten nicht einschränken, auf der anderen Seite sollte man einen Herzpatienten aber zu nichts zwingen - zB hinter dem Fahrrad an der Leine laufen.
Gruß
Dr. M. Killich
Tierarzt Dr. Markus Killich&&Team der Abteilung f
Shanya
Beiträge: 3
Registriert: Mi Jun 11, 2008 11:25 am

Re: DCM sichere Diagnose?

Beitrag von Shanya »

Beim Herzultraschall wurde die DCM nicht bestätigt und nur eine kleine Undichtigkeit der Herzklappe festgestellt die so gering ist, das die TÄ der Meinung ist, daß das Vetmedin nicht notwendig sei und abgesetzt werden könnte. Auch das Röntgenbild wurde hier etwas anders gesehen. Meine Hündin bekommt das Vetmedin noch nicht lange und sie war auch vorher in keinem kritischen Zustand. Da sie noch so jung ist, wäre ich natürlich froh wenn wir ohne Medikamente auskommen. Herzultraschall wird jetzt regelmäßig wiederholt. Ist es ratsam das Vetmedin direkt komplett abzusetzen? Meiner Hündin ging es schon vor dem Einsatz mit Vetmedin wieder erheblich besser danach war keine Veränderung mehr.

Vielen Dank für Ihre Mühe!!

Lg
Bianca Schmidt
vetimk
Beiträge: 133
Registriert: Fr Feb 27, 2004 6:37 pm

Re: DCM sichere Diagnose?

Beitrag von vetimk »

Hallo,

leider kann ich über das Internet nicht beurteilen, inwiefern das Vetmedin abgesetzt werden kann, ohne den Patienten untersucht zu haben. Wir setzen Vetmedin oft komplett ab, Sie sollten das aber mit den behandelnden Ärzten absprechen.
Gruß
Dr. M. Killich
Tierarzt Dr. Markus Killich&&Team der Abteilung f
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