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Myokarditis und Endokarditis bei Hunden und Katzen

Prof. Dr. Gerhard Wess

Dipl. ECVIM-CA (Innere Medizin), Dipl. ECVIM-CA (Kardiologie), Dipl ACVIM (Kardiologie)

Leiter der Abteilung für Tierkardiologie der Medizinischen Kleintierklinik der LMU München

Myokarditis und bakterielle Endokarditis

Die Myokarditis ist eine Krankheit, die sowohl in Bezug auf ihre Diagnose als auch auf ihre Therapie eine große Herausforderung für den behandelnden Tierarzt darstellt, da die Pathophysiologie der Krankheit bisher kaum verstanden wird, die klinischen Symptome und die Verlaufsform sehr variabel sind und keine Standardtherapie existiert.
Definitionsgemäß handelt es sich bei einer Myokarditis um eine entzündliche Erkrankung des Herzmuskels. Hierbei kommt es zu einer Leukozyteninfiltration, Degeneration und Nekrose des Muskels. In Bezug auf das Erkranken an einer Myokarditis, die Schwere des Krankheitsverlaufes und die Folgen einer Myokarditis spielen der Immunstatus eines Tieres und genetische Faktoren eine Rolle. Es gibt zahlreiche, infektiöse und nicht infektiöse Auslöser für eine Myokarditis, wobei Infektionserreger aber die größte Bedeutung zu haben scheinen.
Es wird zwischen einer primären und einer sekundären Form der Myokarditis unterschieden:
Die primäre Form wird meist durch eine akute, virale Infektion oder eine post virale, autoimmune Reaktion des Körpers verursacht.
Die sekundäre Myokarditis kann von Bakterien, Protozoen, Pilzen, bestimmten Medikamenten und systemischen Erkrankungen hervorgerufen werden.
In humanmedizinischen Studien wurde nachgewiesen, dass eine Myokarditis auch zum Auslöser für eine langsam fortschreitende DCM werden kann.