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Dilatative Kardiomyopathie bei Katzen

Prof. Dr. Gerhard Wess

Dipl. ECVIM-CA (Innere Medizin), Dipl. ECVIM-CA (Kardiologie), Dipl ACVIM (Kardiologie)

Leiter der Abteilung für Tierkardiologie der Medizinischen Kleintierklinik der LMU München

Dilatative Kardiomyopathie (DCM) bei Katzen

Die dilatative Kardiomyopathie (auf englisch "Dilated Cardiomyopathy", deshalb hat sich DCM als Abkürzung etabliert) ist eine Erkrankung des Herzmuskels, bei der sich das Herz erweitert und schwach schlägt. Früher war eine DCM sehr häufig, bis man herausfand, dass die Krankheit durch einen Taurinmangel im Futter verursacht wurde.

Da inzwischen alle kommerziellen Futter genügend Taurin enthalten, kommt die Krankheit heute nur noch sehr selten vor.

 

Welche Ursachen gibt es bei Katzen?

Man unterscheidet die primären von den sekundären dilatativen Kardiomyopathien. Bei den primären Kardiomyopathien ist die genaue Ursache unbekannt. Man vermutet, dass es sich um genetisch erworbene Defekte im Stoffwechsel der Herzmuskelzellen handelt.

 

Sekundäre Kardiomyopathien entstehen aufgrund systemischer Erkrankungen (z.B. bestimmte Medikamente (z.B. manche Chemotherapeutika), Infektionskrankheiten oder diätetischer Mangelversorgung bzw. Resorptionsstörungen (z.B. zu wenig Taurin).

Bei Katzen ist ein Taurinmangel als Ursache einer DCM wissenschaftlich belegt, weshalb bbei einer Diagnose einer DCM unbedingt der Taurinspiegel im Blut gemessen werden sollte.

Welche Krankheitsanzeichen gibt es?

katzen mit dilatativen Kardiomyopathien werden häufig wegen einer hoher Atemfrequenz oder Atemnot vorgestellt. In manchen Fällen kommt es auch zu Ohnmachtsanfällen. Die Erkrankung kann bei Katzen in jedem Alter auftreten.

Wie wird die Erkrankung diagnostiziert?

Der Herzultraschall zur DCM Diagnose bei Katzen:

Die endgültige Diagnose kann nur mittels Herzultraschall gestellt werden. Der Kardiologe kann mittels ein- und zweidimensionalem Ultraschall die Dimensionen des Herzmuskels sowie dessen Kontraktilität beurteilen. Inzwischen machen wir bei uns in der Klinik auch 3D-Aufnahmen zur besseren Diagnostik der Kammergröße und Funktion. Weiterhin ist es mit Hilfe von Dopplerverfahren möglich, die Richtung sowie die Geschwindigkeit von Blutströmen zu bestimmen. Häufig fallen, bei an einer DCM erkrankten Hunden folgende Veränderungen auf:

Ein schlechte Kontraktilität, das bedeutet, dass der Herzmuskel sich weniger stark zusammenziehen kann und somit schlechter pumpt.

Weitere Untersuchungen:

Es sollte eine Blutuntersuchung zur Abklärung der Ursache durchgeführt werden. also der Taurin Spiegel bestimmt werden.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Bei der Behandlung der DCM werden abhängig vom Schweregrad der Krankheit Entwässerungsedikamente, ACE-Hemmer sowie die Herzkraft fördernde Medikamente eingesetzt.

Das wichtigste Medikament zur Steigerung der Pumpkraft ist Pimobendan.

Wichtig ist zudem, dass man als Besitzer die Atemfrequenz der Katze in Ruhe zählt. Normal ist eine Ruhe-Atemfrequenz von weniger als 30/min. Hier gibt es eine Anleitung zum Zählen der Atemfrequenz

Wie ist die Prognose einer DCM bei Katzen?

Die Prognose ist zum einen abhängig von der zugrunde liegenden Ursache. Liegt ein taurinmangel vor, kann die Krankheit sogar reversibel sein. Zum anderen spielen individuelle Merkmale des Patienten eine wichtige Rolle. Falls kein Taurinmangel vorliegt ist die Prognose leider sehr schlecht und liegt im Bereich von einigen Monaten,